Die Internationale Computerspielesammlung (ICS)

Games sind eine Ausdrucksform unseres digitalen Zeitalters und ein Kulturgut mit geschichtlicher, künstlerischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Sie sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Als Speicher der Geschichte mehrerer Generationen prägen Games heute Milliarden von Menschen weltweit und eröffnen ihren Nutzerinnen und Nutzern den Zugang zu unendlichen Welten. Damit ist das Phänomen ein zentraler Teil unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – ein Phänomen, das wir für spätere Generationen erhalten und verständlich machen müssen. Wie andere Kulturgüter auch, müssen Games deshalb bewahrt werden.

Die Internationale Computerspielesammlung (ICS)

Mit der Internationalen Computerspielesammlung (ICS) entsteht in Berlin derzeit die weltweit größte Sammlung digitaler Spiele mit mehr als 60.000 Computer- und Videospielen inklusive der zugehörigen Datenträger, Verpackungen, Handbüchern, Materialien und Hardware. Ein einzigartiger Kulturschatz! Alle Elemente der Sammlung werden von den Kooperationspartnern eingebracht, insbesondere durch das Computerspielemuseum, den Förderverein für Jugend und Sozialarbeit, die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sowie DIGAREC – Zentrum für Computerspielforschung. Bislang ist diese Sammlung nur als digitale Datenbank verfügbar, nicht jedoch die eigentlichen Spiele. Dafür muss die ICS dauerhaft institutionalisiert werden.

Renommierte Institutionen wie das Museum of Modern Art (MoMA) in New York, die Library of Congress oder die Französische Nationalbibliothek versuchen seit vielen Jahren mit hohem finanziellem Aufwand relevante Sammlungen digitaler Spiele aufzubauen. Sie sind dabei jedoch weit entfernt von der Qualität und dem Umfang der ICS-Bestände.

2023 wurde die ICS Internationale Computerspielesammlung als gGmbH offiziell gegründet. Bis Ende 2025 werden im Rahmen eines öffentlich geförderten Projekts alle Bestände erfasst und die bestehende Datenbank optimiert. Vor der Gründung als eigenständiges Unternehmen wurde ICS in verschiedenen Einzelprojekten mit staatlicher Förderung bei dem Erstellen einer Machbarkeitsstudie, einer digitalen Erweiterung der Datenbank sowie einer offiziellen Gründungsphase unterstützt.

Was wäre möglich?

Zukünftig will die ICS die Schätze in den verteilten Lagern der Kooperationspartner heben, sie auf eine neue Ebene heben, optimal nutzbar machen und so zum bedeutendsten und weitreichendsten Archiv für digitale Spiele entwickeln. Zentrales Ziel ist die Recherchemöglichkeit des Bestandes für die Fachöffentlichkeit, Wissenschaft und Medien, sowie die Bereitstellung dieser Spiele durch automatisierte Emulation. Die ICS kann so Pionierarbeit bei der Bewahrung digitaler Kulturgüter in Deutschland leisten. Das nächste Ziel ist die dauerhafte Etablierung der ICS als vom Bund und dem Land Berlin geförderte Institution mit einem festen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Ort in der Hauptstadtregion. Hier soll die größte Sammlung für digitale Spiele dann dauerhaft zuhause und zugänglich sein. Dafür braucht die ICS politische Unterstützung.

Was ist zu tun?

Während die Kooperationspartner die einzigartige Zahl und Qualität an Sammlungsobjekte zur Verfügung stellen, muss der institutionelle Betrieb der ICS durch den Bund und das Land Berlin dauerhaft sichergestellt werden. Nur so können eine unabhängige Bewahrung und Nutzung des Sammlungsbestands vergleichbar zu anderen Kulturgütern für die Allgemeinheit garantiert werden.

Das innovative Sammlungskonzept der ICS auf einen Blick:

  • Datenbankkonzept zur Erfassung und Dokumentation des Sammlungsbestandes
  • Informationsaufbereitung mit der Integration externer Informationen und Metadaten
  • Erhalt und Verfügbarmachung der Sammlungsbestände an einem Ort
  • Fortlaufende Pflege und Ergänzung der Sammlung
  • Durch die bereits erfolgte Einrichtung eines Repositoriums ist in Zukunft der Zugriff auf die automatisierte Spielemulation möglich, was internationale Standards etabliert.
  • Vernetzung mit nationalen und internationalen Initiativen zu einem internationalen Netzwerk für das Kulturgut Games