game Neugründungsreport: Anzahl von neu gegründeten Games-Unternehmen geht in Deutschland deutlich zurück

game Neugründungsreport: Anzahl von neu gegründeten Games-Unternehmen geht in Deutschland deutlich zurück
  • Anzahl von neu gegründeten Games-Unternehmen in Deutschland um rund 65 Prozent eingebrochen
  • Seit 2020 wurden die meisten Games-Unternehmen in Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen gegründet; auch bisher kleinere Standorte profitieren von dem Aufschwung
  • „Nach den vielen ermutigenden Neugründungen seit Start der Games-Förderung droht dieser Aufschwung bereits drei Jahre später wieder zu versanden.“

Berlin, 07. August 2024 – Der Games-Standort Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren hochdynamisch entwickelt: Seit 2020 ist die Anzahl der Unternehmen, die Computer- und Videospiele entwickeln, um starke 52 Prozent auf 948 gewachsen. Insbesondere der Start der Games-Förderung auf Bundesebene als Teil der Strategie der Bundesregierung, Deutschland zum international wettbewerbsfähigen Games-Standort zu entwickeln, hatte eine regelrechte Gründungswelle ausgelöst. Diese scheint aber zunehmend abzuebben, wie die Ergebnisse des game Neugründungsreports zeigen. Erstellt wurde die Studie von Goldmedia im Auftrag des game – Verband der deutschen Games-Branche. Danach ist die Anzahl der gegründeten Unternehmen von 2023 im Vergleich zu 2020, als die bundesweite Games-Förderung startete, um rund 65 Prozent eingebrochen: Wurden 2020 noch 93 neue Unternehmen in Deutschland gegründet, waren es im vergangenen Jahr nur noch 33. Dabei zeigen sich die gegründeten Unternehmen verhältnismäßig stabil: Trotz eines schwierigen Investitionsklimas in der internationalen Games-Branche und den Unsicherheiten bei den Standortbedingungen in Deutschland beträgt die Insolvenzquote der seit 2020 gegründeten Games-Unternehmen in Deutschland bislang lediglich 6,6 Prozent.

„Die Ergebnisse des game Neugründungsreports senden eine deutliche Botschaft: Nach den vielen ermutigenden Neugründungen seit Start der Games-Förderung droht dieser Aufschwung bereits drei Jahre später wieder zu versanden. Neben dem international herausfordernden Investitionsklima trägt hierzu vor allem das Hin und Her bei der Games-Förderung in Deutschland bei. Die Bundesregierung muss endlich für international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen sorgen, dann werden wir auch an die Gründungsdynamik der vergangenen Jahre anschließen können“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche. „Gleichzeitig zeigen die Daten, dass es deutlich mehr Gründungen in den Bundesländern gibt, die sich besonders stark für die Games-Branche einsetzen. Der regionale Einsatz für die Games-Branche zahlt sich also direkt aus.“

Die Neugründungen von Games-Unternehmen verteilen sich recht unterschiedlich: Bayern (62), Berlin (57) und Nordrhein-Westfalen (38) belegen hier die Spitzenplätze. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurden in Schleswig-Holstein nur 3 und in Thüringen nur 1 Games-Unternehmen gegründet. Im Verhältnis zur bisherigen Größe konnten allerdings einige kleinere Standorte wie Brandenburg, Sachsen oder Rheinland-Pfalz prozentual sogar stärker vom Zuwachs profitieren als die größten Standorte. Hier zeigen sich auch die großen Unterschiede in der Games-Politik auf Landesebene, die sich auch im game Branchenbarometer niederschlagen. Ebenfalls spannend: Im Vergleich zu den bereits länger bestehenden Games-Unternehmen in Deutschland werden die Neugründungen häufiger von Frauen geleitet: Rund 18 Prozent der seit 2020 gegründeten Entwicklungsstudios und Publisher werden von Geschäftsführerinnen geleitet. Damit liegt der Wert um 5 Prozentpunkten über dem der älteren Games-Unternehmen.

Anzahl der Games-Unternehmen wächst insgesamt auf 948

Insgesamt ist die Anzahl der Games-Unternehmen in Deutschland, die entwickeln und publishen, im vergangenen Jahr um 4 Prozent auf 948 gestiegen, wie der game bereits zuvor kommunizierte. Auch die Anzahl der Beschäftigten in deutschen Games-Unternehmen entwickelte sich weiter leicht positiv; im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Wachstum jedoch halbiert. So stieg die Anzahl der Mitarbeitenden in Entwicklungsstudios und bei Publishern in den vergangenen zwölf Monaten auf 12.408 und liegt damit rund 3,5 Prozent über dem Wert von 11.992 aus dem Vorjahr. Zum Vergleich: 2023 betrug das Wachstum noch 7 Prozent. Neben dem Publishing und der Entwicklung sind in Deutschland schätzungsweise weitere 20.000 Menschen beruflich mit Games beschäftigt. Damit sichert die Games-Branche über 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland, zu dem beispielsweise Fachkräfte in Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor oder Handel zählen.

Über die Daten

Die Daten stammen aus einer Erhebung von Goldmedia, die auf Basis von gamesmap.de im Auftrag des game – Verband der deutschen Games-Branche durchgeführt wurde, mit dem Stichtag 14. Juni 2024.

game – Verband der deutschen Games-Branche

Wir sind der Verband der deutschen Games-Branche. Unsere Mitglieder bilden das gesamte Games-Ökosystem ab, von Entwicklungs-Studios und Publishern bis hin zu Esport-Veranstaltern, Bildungseinrichtungen oder Institutionen. Als Mitveranstalter der gamescom verantworten wir das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. Wir sind Gesellschafter der USK, der Stiftung Digitale Spielekultur, der esports player foundation, der devcom und der Verwertungsgesellschaft VHG sowie Träger des Deutschen Computerspielpreises. Als zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft beantworten wir alle Fragen etwa zur Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Gemeinsam machen wir Deutschland zum Herzen der Games-Welt. Wir bereichern mit Games das Leben aller Menschen.



Martin Puppe
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